Montag, 3. Oktober 2016

Feuer

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Morgens auf dem Weg vom Nachtdienst nach Hause nehme ich halbbewusst am allmählich hellwerdenden Himmel eine schwärzliche lockere Wolke wahr. Dann ist plötzlich klar, das ist keine Wolke sondern Rauch. Es muss also irgendwo brennen. Hinter der Lärmschutzwand an der B 76 pulsieren unzählige Blaulichter und dann sehe ich schon das hell lodernde Feuer. Was da brennt, kann ich nicht erkennen. Auf der Gegenfahrbahn kommt mir ein weiterer Feuerwehrwagen entgegen.
Ich ertappe mich bei dem Impuls, von der Schnellstraße abzufahren, um näher an das Feuer zu kommen. Die Erwachsene in mir übernimmt sofort: fahr nach Hause und leg dich schlafen.
Ein Gefühl von Aufregung bleibt. Feuer hat etwas Faszinierendes, es kann schrecklich und schön sein. Mein geliebter Opa, der sich bis ins Alter eine sehr lebendige kindliche Seite bewahrt hatte, hat wohl kaum eine Gelegenheit ausgelassen, ein Feuer zu machen, wenn wir unterwegs waren: kein bewachsener Bahndamm war vor ihm sicher - er scherte sich nicht darum, daß das verboten war- und ich erinnere mich an Kartoffelfeuer auf dem Acker. Ich mochte übrigens als Kind keine Kartoffeln, hatte einen regelrechten Ekel besonders vor Salzkartoffeln und wurde von meinem Vater immer gezwungen, sie trotz Würgreiz zu essen. Aber die verkohlten Kartoffeln aus der Glut von Opas Feuer schmeckten mir.
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