Wir fangen schon mal an

Weihnachtsdeko vom Waldkindergarten
Das Motto habe ich aus Harald Welzers Buch Selbst denken - eine Anleitung zum Widerstand übernommen. Es könnte mein Jahresmotto werden. Das heißt: wir können weiterhin den katastrophalen Zustand der Erde beklagen, anprangern und uns darüber empören. Das hat bisher nichts zum Guten geändert. Oder wir nutzen unsere Phantasie, unsere Kreativität, um etwas Neues, Schönes, Lebensförderndes in die Welt zu bringen - einfach schon mal anfangen eben. Es gibt ja genug Beispiele dafür, nur daß die Mainstream-Medien eher über das Üble, Ungenießbare, Schreckliche berichten.
Wer sich beschwert, beschwert sich. Das habe ich mal von einem meiner Lehrer gehört und finde es griffig und richtig. Das viele Gemecker, daß ich bei der Arbeit höre und an dem ich zugegebenermaßen oft genug gewohnheitsmäßig teilnehme, macht ja weder eine gute Stimmung noch schafft es gesündere Verhältnisse.

Freitag hatte der heftige Sturm sich gelegt und einen strahlend blauen Himmel zurück gelassen. Es war ganz still, als ich morgens in den Garten ging. Als ich mein Ohr ans Flugloch der Bienenstöcke legte, hörte ich ein feines unablässiges Summen. Das macht mich glücklich. Nur das dritte Volk war still. Ich gehe schon länger davon aus, daß es nicht überlebt hat.
Später habe ich das Ende der Rauhnächte auf angemessene Weise zelebriert. Da ich Norddeutsche bin, ist es für mich nicht der Perchtentag, sondern gehört der uralten Frau Holle. Ich habe die Weihnachtsdeko gut verpackt und die ganze Wohnung geputzt. Dann habe ich sie sowie die beiden Schuppen ausgeräuchert und den wilden Wesen etwas zu essen unter den Holunder im Knick gestellt.
Marie-Luise - 7. Jan, 23:55